Gundeli+
low-impact Stadtverdichtung durch Holzmodulbau am Beispiel der Stadt Basel

Master Thesis - Gundeldingen - 2023
Einzelarbeit unter Prof. Bernd Dahlgrün (HCU) und Prof. Annika Seifert (HSLU)

Eine wichtige Prämisse meiner Master-Thesis war mein persönliches Bedürfnis, nicht nach Hamburg zurückzuziehen, sondern in der Schweiz zu bleiben. Die Thesis musste jedoch unter der Betreuung eines Hamburger Professors bearbeitet werden. Mit einer Zweitprüferin von der Hochschule Luzern entwickelte sich das Projekt zu einem seltenen, universitätsübergreifenden Vorhaben. Während die Betreuung an der HSLU vor Ort stattfinden konnte, erforderten die große Distanz zu Hamburg und die Zusammenarbeit mit Professor Dahlgrün, dass die finale Präsentation und die Gespräche online abgehalten wurden.

Aus diesem Grund ging dieses Projekt einen Schritt weiter in die digitale Welt: Ein eigens entworfener 3D-Präsentationsraum wurde geschaffen, um ein persönliches Treffen für die Präsentation möglichst realistisch zu imitieren.

Dieser Raum existiert noch und kann von jedem Besucht werden unter:

Galerie Gundeldingen


Der Host-Service "Spatial" wurde mittlerweile von Meta (Facebook) aufgekauft und von einer Meeting-Website zu einer Videospiel-Plattform weiterentwickelt.

Die vorliegende Thesis behandelt das Thema der Stadtraumverdichtung, wobei der Fokus auf dem Stadtteil Gundeldingen in Basel liegt. Im Oktober 2019 veröffentlichte die Stadt Basel einen Stadtteilrichtplan für dieses Quartier. In diesem Richtplan wird das Quartier genauer definiert, neue Konzepte werden vorgeschlagen, und—besonders relevant für diese Thesis—es wird nach städtebaulicher Wohnraumverdichtung gefragt.

Meine zentrale These lautet, dass Stadtverdichtungen in Wohngebieten möglichst wenig Einfluss auf das bestehende Leben der Anwohner haben sollten. Alle Qualitäten des Wohnraums sollen beibehalten werden, und weder die Planung noch der Bau der neuen Eingriffe sollen diese beeinträchtigen. Als mögliche neue Typologien zur Wohnraumverdichtung schlage ich, besonders für das Quartier Gundeldingen mit seinen weiten Straßen und tiefen Höfen, vor, die Blockrandbebauungen weitestgehend zu schließen, die Höfe mit Hofbebauungen zu versehen und strategisch ausgewählte Gebäude durch Aufstockungen zu erweitern. Dank der breiten Straßenräume sind Abstandsflächen hier kein Problem.

Diese Bauten sollen so umgesetzt werden, dass die bisherigen Bewohner in ihrem Alltag weder beim Bau noch bei der späteren Nutzung gestört werden. Für die Umsetzung eines solchen "low-impact" Eingriffs ist es wichtig, dem Kontext entsprechende kleine, aber bei Bedarf auch größere Eingriffe vorzunehmen. Am besten lässt sich eine solche Baustelle mit vorgefertigten Elementen realisieren, die vor Ort nur noch minimal montiert werden müssen.

Aus der Analyse ergaben sich zwei Entwürfe: eine Aufstockung und eine Hofbebauung. Beide Entwürfe wurden bis ins Detail geplant, einschließlich Fassadendetails im Maßstab 1:5. Bei der finalen Präsentation wurde von beiden Prüfern wiederholt der enorme Arbeitsaufwand für eine Einzelarbeit hervorgehoben und bewundert.

Die Arbeit wird online präsentiert, da die große Entfernung zwischen Luzern und Hamburg dies erforderlich macht. Hierfür wurde ein 3D "Spatial" Raum eingerichtet, in dem nicht nur PDFs, sondern auch 3D-Modelle und sogar Innenräume im Maßstab 1:1 dargestellt werden können.

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